zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

City - Selmke, Klaus

Eichenberg, Walter

Karat - Kurzhals, Thomas

Puhdys - Jeske, Harry

Puhdys - Scharfschwerdt, Klaus

Renft Combo - Gläser, Peter

Renft Combo - Jentzsch, Klaus

Renft Combo - Pannach, Gerulf

Silly - Tamara Danz

Die vier Brummers

City - Fritz Puppel

Kurzweg, Jo

Roth, Herbert

Stern Meißen - Fißler, Reinhard


Herbert Roth * 14. Dezember 1926 in Suhl;
† 17. Oktober 1983 in Suhl
( 56 Jahre )
war ein deutscher Komponist und Interpret volkstümlicher Musik.

Der Rennsteig fand seine erstmalige Erwähnung im Jahre 1330. Im Jahr 1951, 621 Jahre später, schrieb ihm ein Thüringer Friseurmeister eine Hommage.

Dieses Lied, das „Rennsteiglied“, gab den Thüringern eine Stimme, den Rennsteigläufern eine Hymne und machte den kleinen Mann mit dem großen Akkordeon zu einer Legende.

Herbert Roth wird am 14. Dezember 1926 in Suhl geboren, mitten im Thüringer Wald.

Seine Eltern, Emilie und Karl, betreiben in der Suhler Innenstadt einen florierenden Friseursalon. Eines Tages soll er den väterlichen Friseursalon übernehmen.

Doch schon als Kind ist Herbert verliebt in die Musik. Der kindliche Kopf setzt sich durch: Seine Eltern ermöglichen ihm eine solide musikalische Ausbildung. Als Neunjähriger bekommt er den ersten Musikunterricht und sein Lehrer erkennt schön früh Herbert‘s außerordentliche Begabung.

Seine Eltern erwogen, ihn auf ein Konservatorium zu schicken, was aber die Einberufung zur Marine verhinderte.

Der 2. Weltkrieg verändert für Herbert Roth alles. Aus dem Friseurlehrling, der von einem Musikstudium träumt, wird ein Soldat. Herbert und sein Freund Karl Müller, genannt „Kaschi“, werden zur Wehrmacht eingezogen. Von nationalsozialistischer Propaganda verblendet und noch nicht einmal 18 Jahre alt, glauben beide an einen „Endsieg“.

Herberts Freund „Kaschi“ entgeht nur knapp dem Tode, er verliert seinen linken Arm. Schwer verwundet liegt Karl Müller im Lazarett in Oberhof, während Herbert in englische Kriegsgefangenschaft gerät.

In Gefangenschaft hat die Musik für Herbert doch etwas Gutes, denn wieder hilft ihm die Musik. Im gebildeten Lagerorchester trifft er auf Kapellmeister Fritz Thon, den späteren Leiter des Tanzorchesters des NDR.

1948 legte er nach einer Friseurlehre seine Meisterprüfung ab und arbeitete zunächst im Friseursalon seiner Eltern.

Roth begann als Amateurmusiker, spielte zunächst in verschiedenen Tanzkapellen mit, gestaltete gelegentlich eine Bühnenschau im Kino und versuchte mit dem Rundfunk in Kontakt zu kommen.

Gemeinsam mit seinen zukünftigen Musikanten probte Roth abends nach Ladenschluss im Friseursalon seines Vaters. Öffentliche Veranstaltungen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht geplant.

Karl Müller, Roths Jugendfreund und späterer Texter, überzeugte ihn nach langem Zureden schließlich, einen Auftritt vor Publikum zu versuchen.

Daraufhin gründete Herbert Roth 1950 die Suhler Volksmusik, später umbenannt in Herbert Roth und seine Instrumentalgruppe. Das Ensemble wurde nach seinem legendären ersten Auftritt in Hirschbach in relativ kurzer Zeit überregional bekannt und bekam zahlreiche Veranstaltungsangebote.

1956 machten die Musikanten ihr Hobby zum Beruf. Der erste öffentliche Auftritt des Ensembles fand am 15. April 1951 in Hirschbach statt, der letzte am 3. März 1983 in Oberhof.

Herbert Roth mit Tochter Karin, 1981

Instrumentalgruppe Herbert Roth, ca. 1970 (v. l. n. r. Waltraut Schulz, Herbert Roth, Peter Lang, Willy Kolk, Willi Kiesewetter)

Von 1951 bis 1983 stand Herbert Roth gemeinsam mit Gesangspartnerin Waltraut Schulz und seiner Instrumentalgruppe in etwa 10.000 Veranstaltungen auf der Bühne, ab 1980 auch mit Tochter Karin Roth.

In den Herbst-und-Wintermonaten ging die Gruppe meistens auf Tournee durch zahlreiche Bezirke der DDR. Dabei wurden jährlich rund 60.000 Kilometer mit einem vom VEB Kraftverkehr Suhl gemieteten Robur-Kleinbus zurückgelegt.

Herbert Roth war mit seiner Instrumentalgruppe oft in Rundfunkveranstaltungen präsent. Auf Stimme der DDR gab es eine wöchentliche Sendung von 20 Minuten Dauer, wo nur seine Titel gespielt wurden. Ab 1974 war er Stammgast in der TV-Show Oberhofer Bauernmarkt. Kurz vor seinem frühen Tod produzierte er für Fernsehen („Von der Wartburg bis zur Saale“) und Schallplatte noch einige Gesangstitel gemeinsam mit seiner Frau Edelgard.

Herbert Roth war mit Edelgard Roth verheiratet. 1996 wurde zu Ehren von Herbert Roth auf dem Rennsteig, 800 Meter südlich der Schmücke an der L 2632, ein Gedenkstein (♁50° 38′ 47,1″ N, 10° 46′ 23″ O) gesetzt, der von seiner 1951 geborenen Tochter Karin enthüllt wurde. In Suhl wurden eine Straße und ein Rundwanderweg nach ihm benannt.

Herbert Roth starb am 17. Oktober 1983 im Alter von 56 Jahren an einer Krebserkrankung. Sein Grab befindet sich auf dem Städtischen Friedhof in Suhl.


Quelle: Herbert Roth


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04